Tulpenblüte Holland

Um sich von der Tulpenblüte in Holland begeistern zu lassen, machten sich 48 Personen des Landfrauenvereins Heide und Umgebung auf den Weg nach Nordholland ins Hotel Bilderberg Kleppermann nach Amersfoort/Hoevelaken. Bereits unmittelbar nach Hamburg konnten die Landfrauen und ihre Gäste den nahenden Frühling an dem zarten Grün der Büsche und einzelner Bäume erkennen.

Der erste Tagesausflug führte in die Hauptstadt Amsterdam (gut 800.000 Einwohner) mit dem weltberühmten weit verzweigten Grachtensystem, das ursprünglich der Verteidigung diente, später jedoch erweitert wurde, um den Warenverkehr zu den Kaufmanns- und Lagerhäusern zu vereinfachen. Gleichzeitig dienen sie zur Entwässerung des zuvor urbar gemachten Sumpfgebietes. Stadtführer brachten den Besuchern bei einem Rundgang durch die Altstadt die Geschichte Amsterdams näher. Sie berichteten auch von dem berühmten Maler Rembrandt.

 

 

Ein Besuch des Blumenmarktes mit der Vielfalt an Blumen und den holländischen Clogs erfreute die Reisenden.


Bei einer Rundfahrt auf den Grachten konnten die Gäste die schmalen Häuser mit den vielfältigen Giebelfassaden bewundern. Da die Grundstücke begrenzt sind, haben sich viele Wohnboote in den Grachten angesiedelt, sie sind an der zentralen Strom- und Wasserversorgung angeschlossen.


Eine neue Erfahrung waren die vielen Radfahrer, die durchaus auf ihr Vorfahrtsrecht beharren. Erstaunt war man über die vielen abgestellten Fahrräder, sie haben sogar ein eigenes mehrstöckiges Parkhaus. Die gut ausgebauten Radwege in den Städten und das Straßen- und Autobahnnetz auf dem Lande beeindruckte die Besucher.

Auf dem Rückweg zum Hotel stand noch ein Besuch bei der Kaas - & Klompenmakerij „Klara Maria“ in Amstelveen auf dem Programm. Zunächst erfuhren die Gäste, wie die berühmten holländischen Holzschuhe (Klompen) hergestellt werden, bevor sie alles über die Käseherstellung erfuhren.

Eine Verkostung der vielen verschiedenen Geschmacksrichtungen des Goudakäses, der aus der Milch der eigenen Küche täglich frisch hergestellt wird, durfte natürlich auch nicht fehlen. Es gab die Möglichkeit, Käse und jede Menge Souvenirs im Hofladen zu erwerben.


 

Am nächsten Tag folgte der Höhepunkt der Reise, ein Besuch des Keukenhofes. Bereits 1857 wurde der Park als englischer Landschaftsgarten vorm Schloss Keukenhof angelegt und ständig erweitert bis auf heute 32 ha mit 15 km Spazierwegen. Seit 1949 werden Tulpen und andere Frühlingsblüher in großen Mengen (ca. 4,5 Millionen) gepflanzt, um Blumenzwiebelzüchtern die Möglichkeit zur Frühlingsblumenschau zu geben.

 

 

 

 

 

 

Besonders beeindruckend ist der Beatrix Pavillon mit der Orchideen- und Anthurienschau.


 

 

 

In dem Pavillon Willem-Alexander konnten die Besucher Tulpen in vielen verschiedenen Farben und mit besonders großen Blüten bewundern.

Ein Rundgang durch den Park mit der Farbenvielfalt der Blüten und den Düften der Hyazinthen überwältigte die Landfrauen und Ihre Gäste. Das diesjährige Thema „Blumenromantik“ konnte voll ausgekostet werden.

Im Anschluss besuchten die Landfrauen und ihre Gäste eine Halle in Sassenheim, wo die Prunkwagen für den großen Blumen-Corso mit tausenden von Blüten bestückt wurden, eine scheinbare Sisyphusarbeit, die jedoch von vielen freiwilligen Helfern mit viel Geduld und Ausdauer gemeistert wird. Jede kleine Blüte wird mit Nadeln auf dem Styroporkern befestigt. So konnten sie einen Einblick in die aufwendige Arbeit erhalten. Insgesamt werden 17 große Prunkwagen den Corso bilden, der sich von Noordwijk bis Haarlem durch das Land ziehen wird und ca. 1 Million Besucher anlockt.

Eine Stadtrundfahrt in der drittgrößten Stadt Den Haag, dem Parlaments- und Regierungssitz der Niederlande in der Provinz Südholland durfte im Reiseprogramm natürlich nicht fehlen. Vorbei an den verschieden Botschaften erhielten die Besucher einen Eindruck von der Stadt des Friedens und des Rechts. Den Haag ist seit 1831 die Residenz des Königshauses. Beim Stadtrundgang vorbei am Königspalast war alles abgesperrt, da Willem-Alexander und Maxima für einen Besuch angekündigt waren, leider war nicht genügend Zeit, um auf die Ankunft zu warten. Ein Abstecher zum Stadtteil Scheveningen, an dem vom Stadtkern 6km entfernt gelegenen Seebad der Den Haager, ermöglichte einen Blick auf den Strand und die Nordsee. Auf dem Busparkplatz wurden die Reisenden mit einem Imbiss verwöhnt und gestärkt.

 

 

Auf dem Weg nach Delft durchfuhren die Besucher das Haager Tor, eine besondere Brücke, die über die Straße gebaut wurde, da Den Haag früher kein Stadtrecht hatte und deshalb auch keine Stadtmauer mit Stadttoren. Die Gäste konnten mehrere Wohn- und Bürogebäude als Brücke über den Straßen bewundern, eine Besonderheit in Den Haag.

 

In der Universitätsstadt Delft besuchten die Gäste eine Keramikmanufaktur für Delfter Keramiken und erhielten einen kurzen Einblick in die handwerklich hergestellte Keramik in „delft blau“.


Die Reiseleiterin informierte über die alte und neue Kirche, dem alten Rathaus am Markt und dem Geburtshaus Jan Vermeers (Das Mädchen mit dem Perlenohrgehänge). Auf dem zentralen Marktplatz, der von schönen Giebelhäusern umrahmt wird, fand der Wochenmarkt statt und die Besucher hatten Gelegenheit, das holländische Marktgeschehen kennen zu lernen. Bei einem Rundgang berichtete die Reiseleiterin von der Entstehung und Geschichte dieser Stadt mit 100.000 Einwohnern.

 

Ein Besuch in Kinderdijk mit den 19 Windmühlen aus dem 18. Jahrhundert gehört bei einem Besuch in Holland natürlich dazu. Die Mühlen benötigte man, um das Wasser aus den Poldern abzupumpen, und somit den Boden landwirtschaftlich nutzen zu können. Auch wenn sie heute nicht mehr benötigt werden, da heute Elektropumpen diese Aufgabe übernommen haben, sind sie ein Besuchermagnet, denn sie gehören zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Niederlande.

 

Auf den Weg in die Heimat nahm der Busfahrer die Route über den 30km langen Markerwaarddijk, der das Markermeer vom Ijsselmeer trennt und den 32 km langen Afsluitdijk, der die Nordsee vom Ijsselmmer abteilt, zunächst bis nach Westerstede, wo ein Mittagsbüfett auf die Reisenden wartete. Eine erlebnisreiche Reise ins Nachbarland Holland nahm somit ein kulinarisches Ende.

 


Anita Lorenz