Vorfreude auf bunte Laubfärbung in der Lausitz
Die Vorfreude auf bunte Laubfärbung war es, die eine Gruppe des Landfrauen Vereins Heide nach Bautzen in die Lausitz lockte.
Die Reise begann am 21.10.2013 früh am Morgen, denn das erste Ziel sollte das kleine Örtchen Nochten/Boxberg mit seinem Findlingspark in der Oberlausitz sein. Dort angelangt wurden wir von einer
Gärtnerin empfangen, die uns durch den kunstvoll angelegten Landschaftsgarten führte. Seinen besonderen Charakter gewinnt er durch die 6000 Findlinge, die in den Braunkohletagebauten frei gelegt
wurden und heute in eine liebevoll gestaltete Pflanzenwelt eingebettet sind. In Bautzen, der „Stadt der Türme“, machten wir am folgenden Tag einen geführten Rundgang bei herrlichem Sonnenschein.
Die Stadt ist in den letzten 20 Jahren wie aus dem Dornröschenschlaf erwacht und zeigt sich mit ihren Häusern und Türmen aus unterschiedlichen Epochen malerisch. Ein weiterer Programmpunkt war
die Führung durch das Gebäude des ehemaligen „Stasi-Knastes“ Bautzen II, heute Gedenkstätte Bautzen. Der Bericht über die Zeit von 1956 – 1989 hat alle Mitreisenden sehr bewegt. Eine
Senfverkostung war natürlich auch Pflicht in Bautzen. Am dritten Tag unserer Reise erfreuen wir uns an der Laubfärbung der Wälder auf der Fahrt nach Obercunnersdorf, einer der schönsten Orte
Ostsachsens. Unsere Gruppe wurde auf einem geführten Spaziergang durch das Dorf spontan von dem Leiter eines kleinen Museums angesprochen. Er berichtete typisch in seiner Mundart vom Besonderen
der berühmten Lausitzer Umgebindehäuser. Im Anschluss ging es weiter auf unserer Rundtour in den südöstlichen Zipfel Sachsens, und zwar nach Oybin im Naturpark Zittauer Gebirge. Dort führte uns
der Weg natürlich in die „Bergkirche“, auch „Hochzeitskirche“ genannt. Mit viel Dampf schnaufte dann auch bald die Schmalspurbahn mit uns durch das Gebirge, auf der alle Teilnehmer die Ausblicke
genießen konnten. Viele Mitreisende freuten sich auf einen Besuch in Herrenhuth, insbesondere auf den Kauf eines wunderschönen Sternes, der aus langer Tradition hier handgefertigt wird. Wir
nehmen Einblick in die helle, weiträumige Kirche der Brüdergemeine und lassen die Anlage des Gottesackers auf uns wirken. Am folgenden Tag ging unser Ausflug ins Museumsdorf „Erlichthof“ nördlich
von Görlitz. Die z.T. 300 Jahre alten Schrotholzhäuser mussten dem Braunkohleabbau weichen und wurden hier originalgetreu aufgebaut. Sehenswert war im Anschluss die Anlage der
Zisterzienserinnenabtei Klosterstift St. Marienthal dicht an der Neiße gelegen. Unser letztes Ziel in der Oberlausitz war „die aus den Ruinen auferstandene Stadt“ Görlitz. Der Außenbereich ließ
erkennen, wie viel Einsatz es weiterhin kosten wird, die wunderschöne Bausubstanz aus der Gründerzeit zu erhalten. Auf unserem geführten Spaziergang im Zentrum war dann die Begeisterung über die
restaurierten Gebäude und Türme groß. Einen letzten Blick genossen wir von der Brücke, die über die Neiße führt, auf die Peterskirche, deren Sonnenorgel weltbekannt ist. Am 25.10.2013 traten wir
wieder die Heimreise an. Unsere Vorfreude auf bunt gefärbtes Laub in der Lausitz hatte sich erfüllt.