Der Verein Heider Landfrauen und Umgebung unternahm die diesjährige Mehrtagesfahrt nach Italien in die Toskana, einer hügeligen Landschaft ausgezeichnet durch viele Pinien, Säulenzypressen, Olivenbäumen und Weinreben und natürlich den sehenswerten mittelalterlichen Städten. Auf dem Besuchsplan standen die Städte Lucca, Pisa, San Gimignano, Siena und die Hauptstadt der Toskana Florenz.
Die Anfahrt durch Deutschland bis zur Zwischenübernachtung erfreute bereits mit blühenden Rapsfeldern und dem frischen „Maigrün“ der Natur. Imposant die Weiterreise durch die Schweiz auf dem alten Handelsweg der Römer durch den 6,7 km langen Bernardino Tunnel bis an die Versilia-Küste nach Marina de Pietrasanta.
Während eines Besichtigungsspazierganges in Lucca und Pisa informierte eine Reiseleiterin die Gäste über die Entstehung und Geschichte der beiden Städte.
Luccas Stadtkern wird durch die begehbare 12 m hohe Stadtmauer geschützt. Sie hat eine Länge von 4 km, durchbrochen von vier Toren und wurde 1645 fertig gestellt. Heute dient sie als Grünanlage für Freizeitaktivitäten.
Die mittelalterliche Stadt mit den großen Plätzen, den romanischen Kirchen und den Türmen hat eine lange Tradition als Handelsplatz für feines Tuch. Heute lebt sie vom Tourismus, Qualitätslebensmitteln und der Papierherstellung.
Die Reisenden besuchten auch das Puccini-Denkmal und erhielten Informationen über sein Leben in der Stadt.
Nach einem ausgiebigen Mittagsessen mit Olivenölverkostung und Informationen zur Olivenölpressung in einer Ölmühle bei Lucca begab sich die Gruppe in die einstige Seefahrerrepublik Pisa,
um dem schiefen Turm (56m hoch) in Verbindung mit der Taufkirche und dem Dom einen Besuch abzustatten.
Auch sahen sie die berühmte Universität, die heute noch viele Studenten nach Pisa holt und der Stadt damit eine Lebendigkeit vermittelt.
In San Gimignano, der besterhaltenen Stadt der Toskana (1990 zum Weltkulturerbe der UNESCU erklärt) bestaunten die Urlauber die 15 noch erhaltenen bis zu 54 m hohen Geschlechtertürme. Im Mittelalter entstand ein Wettbewerb der Patrizierfamilien um Macht und Ansehen, in dem sie versuchten, sich in der Höhe ihres Geschlechterturmes zu übertreffen. Einige Türme dienten der Verteidigung andere zu Wohnzwecken.
Am Hauptplatz, der Piazza della Cisterna bestaunte die Reisegruppe den Brunnen aus Travertinstein und stellte sich zum Gruppenfoto auf.
Nach vielen Informationen und Zeit zum Selbsterkunden der Stadt fuhren die Landfrauen und ihre Gäste auf ein typisches Landgut, um den in der Region kultivierten Wein, den „Vernaccia“ zu probieren und gleichzeitig einen rustikalen Imbiss zu genießen.
Ein Ausflug in die zauberhafte Landschaft der Cinque Terre sorgte für ein weiteres Highligth der Reise. Über La Spezia fuhren sie nach Manarola., eines der fünf Dörfer, die an der mehrere hundert Meter hohen teilweise steil ins Meer abfallende, sanft gerundete Bergkette entstanden.
Ein Besuch der Kirche und ein Rundgang durch den Ort beeindruckte die Besucher. Die Häuser sind wie Schwalbennester an den Fels gebaut. Mit der Eisenbahn fuhren die Reisenden bis nach Monterosso, um von dort mit einem Schiff zurück bis La Spezia mit Zwischenstopp in Porto Venere entlang der malerischen Küste zurück zu schippern. Die Bewohner bewirtschaften die steilen Hänge mit Weinreben in mühevoller Arbeit. Die Reiseleiterin berichtete über die Entwicklung der 5 Ortschaften( Monterosso, Vernazza, Corniglia, Manarola und Riomaggiore) und der Benennung zum Nationalpark, das wiederum zu Problemen führt.
Florenz, die Hauptstadt der Toskana und einer der schönsten Städte der Welt, erwarb seinen Wohlstand durch geschickte Kaufleute und visierte Bankiers, die maßgeblich die europäische Politik beeinflussten. Reichtum erwarben die Florentiner durch ihre Webereien, Färbereien, Schneidereien und den Seidenhandel. Ein Spaziergang mit Reiseleitung verschaffte den Reisenden einen Einblick in diese Metropole am Arno mit Dom, dem Glockenturm und das Baptisterium, die Piazza della Signoria, den Palazzo Vecchio und der Kirche S.Croca und natürlich auch den Ponte Vecchio. Die Reisenden erfuhren viel Informatives über die Geschichte der Renaissance-Stadt Florenz, die mit ihrer Kunst und Architektur wie ein riesiges Freilichtmuseum wirkt.
Ein Besuch der gotisch geprägten auf drei Hügelrücken gebauten Stadt Siena vollendete die Reise durch die mittelalterlichen Städte der Toskana. Die Sienesen leben ein großes Zugehörigkeitsgefühl zu ihren Stadtteilen den sogenannten contrade, das äußert sich auch in den jährlich stattfindenden Pferderennen. Die Piazza del Campo (in Muschelform) wird am 2. Juli und 16. August 3mal umrundet. Es treten immer zehn der 17 Stadtviertel gegeneinander an. Dem Sieger winkt eine Standarte – der palio. Jede contrade hat seine eigene Fahne und die meisten haben einen Tiernamen.
Imposant präsentierte sich auch der Dom Santa Maria mit der hell-dunkel gestreiften Fassade, der durch den Höhenunterschied des Geländes von der Taufkirche gestützt wird. In ständigem Konkurrenzkampf mit Florenz wollten die Sienesen den Dom vergrößern. Baumängel und Geldmangel machten diese Pläne jedoch zunichte, übrig geblieben ist nur eine große Mauer.
Nach den vielen Informationen zur Geschichte und Kultur der Städte der Toskana war der Besuch des Rosengartens in der Nähe von Pescia eine willkommene Abwechslung, zumal nicht nur eine Vielfalt an Rosen sondern auch ein außergewöhnliches Abendessen auf die Besucher wartete.
Ein Genuss für alle Sinne, der sich beim Besuch des „Hesperidarium“, einem ungewöhnlichen Garten mit Zitrusfrüchten jedweder Art widerholte. Hier erfuhren die Gäste während einer Führung, wie vielfältig Zitrusfrüchte verarbeitet werden und konnten danach ein besonderes Mittagessen in Form eines „Zitrus-Menue“ genießen.
Nachdem die Landfrauen und ihre Gäste den Strand in Marina di Pietrasanta noch ausführlich genossen, machten sie sich am folgenden Tag wieder auf den Weg in die Heimat.
Unterwegs konnten sie in aller Ruhe die wunderbaren Sinneseindrücke – Farben, Licht, Gerüche und Geschmack, sowie die vielen Informationen in sich nachklingen und die Reise Revue passieren
lassen.
Anita Lorenz