Der LandFrauenverein Heide unternahm einen Tagesausflug nach Glückstadt.

Glückstadt ist bekannt für seinen Matjes. Vom „Matjeskönig“ Henning Plotz erfuhren die Teilnehmer allerhand Wissenswertes zu diesem jungfräulichen Hering.

Am 26. Oktober 1893 wurde die Glückstädter Heringsfischerei AG gegründet.
Die Segellogger fuhren auf mehreren wochenlangen Törns zu den Fischgründen in die Nordsee. Die Arbeit an Bord war sehr hart. Die frisch gefangenen Heringe wurden gleich an Bord verarbeitet und mit Salz in Fässer gefüllt. Doch 1976 verließ das letzte Fangschiff den Glückstädter Hafen und eine langjährige Tradition fand ihr Ende.

Heute erhält die Firma Plotz schockgefrorenen Hering direkt aus dem dänischen Skagen.

In dem modernen Betrieb erfolgen die Arbeitsgänge von Hand. Zuerst wird der Hering gekehlt, d. h. ausgenommen. Die Bauchspeicheldrüse wird nicht entfernt. Diese Drüse enthält ein Enzym, das dem Fisch Aroma gibt und ihn zart macht. Mit Salz vermengt reift der Hering im Kühlraum bei stets konstanter Temperatur 7 Tage im Fass. Entgräten, Enthäuten und Säuberung der Filets werden aufwändig von Hand ausgeführt.

Nach diesem informativen Vortrag ließen sich die Teilnehmer das Mittagessen, Matjes in verschiedenen Variationen, gut schmecken. Danach folgte ein geführter, historischer Stadtrundgang. Wir wurden in die Zeit des 17. Jahrhunderts versetzt und lernten Glückstadt mit den Augen der Hebamme Clara Cordes kennen. Sie ist Hauptfigur einer Romanfolge von der Schriftstellerin Edith Beleitis. Die Stadtführerin vermittelte eine interessante Stadtgeschichte und die Gruppe sah bestimmte Gebäude und Straßenzüge, die im Leben von Clara eine bedeutende Rolle spielten.