Fischers Fritze in Hohenlockstedt

inen interessanten Ausflug in der näheren Umgebung machten die LandFrauen Heide und Umgebung.

Im Naturpark Aukrug betreiben die beiden Teichwirte Ursula und Jürgen Knutzen in Hohenlockstedt auf rund 30 Hektar eine Fischzucht mit Angelteichen.
Bei einer 45 minütigen Führung über die Teichanlage erfuhren die Teilnehmerinnen einiges überraschend Neues über den Karpfen.
Zum Beispiel, dass der Fettgehalt beim Holsteiner Karpfen unter fünf Prozent liegt. Natürliches Futter und ein langsames Wachstum sorgen für ein festes, mageres Fleisch.
Gegen den Einwand, Karpfen wegen der vielen Gräten nicht zu mögen, gibt es auch eine Lösung. Für die vielen kleinen Zwischenmuskelgräten gibt es einen speziellen Grätenschneider, der das Filet erhält, aber die Gräten auf 4mm zerkleinert. So sind sie nach dem Garen nicht mehr zu spüren. Dann kann man den Karpfen mit seinem mageren, festen Fleisch und dem tollen, leicht nussigen Geschmack ohne Reue genießen.
Der Karpfen ist heute in Schleswig-Holsteins Teichwirtschaften die Fischart Nummer eins. Um wirtschaftlich tragfähig zu bleiben werden die Karpfen von anderen Betrieben zugekauft und hier gemästet, weil die kleinen und jungen Fische von Kormoran, Seeadler, Reiher und Fischadler weggefressen werden.
Jürgen Knutzen beziffert den Verlust  auch jetzt noch auf 50%.

Auch die Forellen für die Angelteiche und zum Räuchern werden zugekauft. Die Angelteiche werden gut angenommen und manche der Teilnehmerinnen sehen darin für sich eine Ausflugsmöglichkeit mit den Enkelkindern. Der Hofladen ist inzwischen das Herz des Betriebes hier und man kann rund ums Jahr auch Forellen, Bachsaiblinge, sogenannte „Lachsforellen“ und Aale frisch oder geräuchert erwerben.
Fragen konnten nach der Führung bei reichlich leckeren Forellenfilets mit Schwarzbrot, Butter und Meerrettich gestellt werden. Zum Abschluss wurden alle herzlich zum Abfischen der Weihnachtskarpfen am 2.11.24 vormittags eingeladen.

So mit viel Wissen und gefülltem Magen geht eine gemütliche Fahrt durch den Naturpark nach Aukrug-Bünzen in „Dat Ole Hus“ eine1804 errichteten Fachwerk-Kate.
Sie wurde1961 als privates Heimatmuseum gegründet und  wird heute von einem Museumsverein betrieben. Die bäuerlicher Wohnkultur der Region des 18. Jahrhunderts. Haushalts- und Arbeitsgeräte der vergangenen drei Jahrhunderte sind in einem Stall, einer Remise und im Bienenstand ausgestellt. Bei der interessanten Führung wurden viele Gegenstände identifiziert, die viele der Teilnehmerinnen noch aus ihrer Kindheit kannten und die zum Teil von den Eltern auch in Gebrauch waren.

 

 

Nach Fisch kam süß. Reichlich Kaffee und frische Hefewaffeln mit roter Grütze satt wurden in der guten Stube aufgetischt. Zur besseren Verdauung durfte jede sich einen Verteiler aussuchen.
Fazit: Ein informativer, unterhaltsamer Tagesausflug für alle Sinne, ganz in unserer Nähe.

 

Bericht: Bärbel Friedrichs